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- Sozio- und Milieutherapie
Die soziale Umgebung wirkt sich auf den Krankheitsverlauf – positiv oder negativ – aus. Diese Erkenntnis lässt sich zu therapeutischen Zwecken nutzen. Um unseren Patienten soziales Lernen und den Erwerb von Alltagskompetenzen, die zur Stabilisierung von Gesundheit notwendig sind, zu ermöglichen, gestalten wir daher ein dafür geeignetes Lern- und Übungsfeld im Klinikalltag. Die soziale Wirklichkeit, also der Alltag innerhalb der Wohngruppen mit all seinen Herausforderungen, wird bewusst für Veränderungsprozesse genutzt.
In einem soweit als möglich „normalem“ und therapieförderlichem Milieu, sollen unsere Patienten soziale Regeln, Umgangsformen und Alltagskompetenzen erwerben. Es geht um die gezielte Auseinandersetzung mit dem Normalen, die Beschäftigung mit alltäglichen Bedürfnissen, Regeln und Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Einschränkungen. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, dass die Patienten in den Wohngruppen die Zubereitung der Mahlzeiten selbst übernehmen, die Reinigung ihres Wohnbereiches sicherstellen und jeden Abend die Ereignisse des Tages innerhalb der Wohngruppe reflektieren.
Die Gestaltung der Zeit spielt in diesem Kontext ebenfalls eine bedeutende Rolle. Der strukturierte Wechsel von Therapie, Arbeit und arbeitsfreier Zeit (Freizeit), gibt den Patienten zunächst die Möglichkeit eine „normale“ Tages- und Wochenstruktur kennen zulernen und im Verlauf der Behandlung diese mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend selbständig zu organisieren. Dazu werden geplante und abgesprochene Aktivitäten mit dem einzelnen Patienten, wie mit der Gruppe durchgeführt, mit dem Ziel, die Kompetenz zu einer den Möglichkeiten des Einzelnen (auch finanziell) angemessenen Freizeitgestaltung außerhalb der Klinik zu fördern. Neben individueller Interessenförderung werden Freizeitangebote in der Klinik vorgehalten, die einerseits Anregungen für den Einzelnen bieten, andererseits ein soziales Miteinander begünstigen.
Um den einzelnen Patienten in seinem Veränderungs- und Entwicklungsprozess aktiv und gezielt zu begleiten erhält jeder Patient aus der Gruppe des Pflege- und Erziehungsdienstes eine Bezugsperson, die in Abstimmung mit dem jeweiligen Patienten und orientiert an dessen Ressourcen und Problemstellungen, eine individuelle Pflegeplanung erarbeitet. Die Umsetzung und Verfolgung der Ziele wird im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses begleitet.
Kontakt
LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg
Mühlenstraße 26
34431 Marsberg
Tel.: 02992/601-2000
Telefax: 02992 601-2695
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